Bericht der Südafrika-Reise im Februar 2023

Im Februar 2023 machten sich 23 Hegel-SchülerInnen der zehnten und elften Klassen mit Frau Busch, Frau Fröhlich und Frau Urschel auf zur Begegnungsreise nach Südafrika. Ein abwechslungsreiches Programm lag vor ihnen. Sie würden SchülerInnen vier völlig unterschiedlicher Schulen begegnen, Museen besuchen, durchs Township fahren, von unzähligen Menschen herzlich begrüßt und herumgeführt werden, Tänze lernen und zahllose Geschenke austauschen. Sie würden die Gelegenheit haben, dieses Land und seine Kultur in Gastfamilien kennenzulernen, bei jedem Programmpunkt etwas mehr über das Land und die Leute erfahren und täglich ein bisschen mehr die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unserer Heimat erkennen. Doch welche Erfahrung jeder und jede aus dieser Reise mitnehmen würde, das wusste noch keiner, als sich alle nach einer kurzen Nacht, mit prall gefüllten Koffern um 4:00 Uhr morgens am fast leeren Flughafen versammelten.

Dienstag, 14.02.2023

Unsere Südafrika-Reise begann am frühen Dienstagmorgen, als wir uns am Stuttgarter Flughafen trafen. Wir flogen nach Amsterdam, passend zum Sonnenaufgang. Von dort startete unser zehnstündiger Flug nach Johannesburg, wobei wir unsere Zeit größtenteils mit Schlafen und Filme schauend verbrachten. Am O. R. Tambo Flughafen in Johannesburg wurden wir von unwetterartigem Regen begrüßt. Wir wurden von unserem Reisebus aufgesammelt und fuhren vorsichtig zum Apollo-Hotel, während es in Regionen im Osten des Landes schwere Überschwemmungen gab. Zum Glück verbesserte sich das Wetter dann immer mehr.

Mittwoch, 15.02.2023

Nach einer kurzen Nacht trafen wir uns morgens wieder beim Frühstück und fuhren kurz darauf zur Deutschen Internationalen Schule Johannesburg. In der dort organisierten Führung über das Schulgelände besichtigten wir unter anderem das schuleigene Schwimmbad, den riesigen Sportplatz und die gemütliche Bibliothek.

Danach wurden wir in den Gruppen eingeteilt, in denen wir den Unterricht besuchten. Ich war zum Beispiel in Biologie, wo wir uns mit einem südafrikanischen Schüler als Partner Seewasser und dessen Bestandteile unter einem Mikroskop anschauten. Eine nervige Angelegenheit für die SüdafrikanerInnen und eine ungewohnte und somit unterhaltsame Erfahrung für uns war es, als der Strom und somit die Mikroskope aufgrund von Load Shedding ausgingen, und es einige Minuten dauerte bis der Generator ansprang. Load Shedding nennt man die geplanten Stromausfälle, eine Strategie, um die Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden, oft mehrmals täglich, um einen kompletten Blackout zu verhindern.
Nach einem Mittagessen in der Cafeteria gab es noch schnell ein Gruppenfoto, von dem wir noch nicht wussten, dass wir es in ein paar Tagen in der Bethlehemer Lokalzeitung wiederentdecken würden. Dann war unser Besuch an der Schule schon zu Ende und unserer Busfahrer brachte uns zum nächsten Programmpunkt.

 

Das Apartheidmuseum lag gar nicht weit von der Deutschen Schule entfernt. Nach langen Diskussionen an der Kasse konnte ein Guide für uns organisiert werden, sodass wir die interessante Ausstellung besuchen konnten. Wir durften zum Beispiel in einen Casspir klettern, ein riesiges gepanzertes Militär-fahrzeug, das während der Apartheid in Townships genutzt wurde, um Unruhen und Proteste der Zivilbevölkerung niederzu-schlagen. Auch über Nelson Mandelas Rolle in der Geschichte des Landes konnten wir dort viel erfahren. Leider waren wir alle ziemlich müde von der Reise, was die Aufnahmefähigkeit von Informationen etwas eingeschränkte.

Nach einem ereignisreichen ersten Tag verbrachten wir den späten Nachmittag in einer Mall. Wir durften dort in kleineren Gruppen herumlaufen und konnten z.B. Geld abheben, SIM-Karten oder Snacks kaufen. Am Abend gab es dann Abendessen im Hotel, welches sehr lecker war. Danach hatte jeder noch Zeit, um zu entspannen oder den Abend mit Freunden ausklingen zu lassen.

Donnerstag, 16.02.2023

Nach dem Frühstück im Hotel holte uns Geoff, unser Guide für die Sowetotour, ab. Soweto steht für South Western Townships (südafrikanischer Begriff für Slums). Von niemandem auf der Reise haben wir so viel über Südafrika erfahren, wie von Geoff. Er erklärte uns zum Beispiel, was all die Hügel um uns herum mit Goldminen zu tun haben, wie Townships entstanden sind, was hier mit Hostels gemeint ist, was Matchbox-Häuser sind, wie Townships aus dem Sichtfeld von WM-Besuchern retuschiert wurden, wer Hector Pieterson war und viele weitere wichtige geschichtliche und aktuelle Fakten. Es war bedrückend, die Armut im Township zu sehen. Wie riesig die Unterschiede zwischen arm und reich hier sind, wird uns im Laufe unserer Reise noch häufiger auffallen. Am Ende der Sowetotour hielten wir am Hector-Pieterson-Museum, wo es auch Stände gab, an denen wir Souvenirs für unsere Familie kaufen konnten.

Am Nachmittag ging es auch schon nach Bloemfontein. Nach einer langen Fahrt Richtung Südsüdwest kamen wir in Bloemfontein an und wurden am Grey College von unseren Gastfamilien herzlichst begrüßt.

Freitag, 17.02.2023

Am Morgen nach unserer anstrengenden Busreise von Johannesburg nach Bloemfontein mussten wir gleich früh aufstehen, was für viele ungefähr 5:30 Uhr bedeutete. Manche hatten Glück bei ihren Gastfamilien und mussten erst um 6:30 Uhr aufstehen. Manche traf es besonders hart, da einige Haushalte durch ein weiteres Unwetter in der Nacht mehrere Tage keinen Strom hatten, sodass der Tag ohne Kaffee, einer kalten Dusche und Stirnlampe begann. Nach der ersten Nacht in den Gastfamilien trafen sich dann alle um 7:30 Uhr am Grey College, das übrigens eine reine Jungenschule ist. Ohne viel Zeit zum Austauschen ging es direkt in die „Register-class“ und anschließend zur „Assembly“, welches wahrscheinlich das eindrücklichste Ereignis während unseres Aufenthalts in der Schule war.

Es versammelten sich alle Schüler in dem feierlichen, ehrwürdigen Saal, angetrieben von den Cheerleadern, die an diesem Tag dafür zuständig waren, die Stimmung für das Water-Polo-Match anzuheizen. Der ganze Saal wackelte, vor allem aber die Empore, auf die wir gesetzt wurden, während die Grey-Schüler losschrien.
Als nächstes ging es zum Waterpolo-Spiel im schuleigenen Schwimmbecken, wo wir mit vielen anderen Grey-Schülern die Spieler anfeuerten. Während wir beim Waterpolo zuschauten, entschieden sich ein paar hungrige Schüler den „Tuck-Shop“ auszuprobieren, welcher umgerechnet für 1,20€ ein schwer gefülltes Chicken-Mayo Sandwich mit Pommes verkaufte. Neben vielen anderen absolut billigen, aber leckeren Essensmöglichkeiten war diese aber die Beste. Schon alleine das Rumlaufen auf dem Schulgelände zeigte, wie riesig es war. Man lief nämlich gute 2-3 Minuten von den Klassenräumen zum „Tuck-shop“ und das ohne zu trödeln, was des Öfteren zu Verspätungen führte. Abgesehen von dem 50-Meter-Pool, gab es sogar ein „Schul-Gym“, welches besser ausgestattet ist als einige Fitness-Studios hier in Deutschland. Als würde das alles unsere Schule nicht schon genug überbieten, kam extra für uns die sogenannte „Gum-Boot“-Tanzgruppe der Schule, die uns den traditionellen von den Goldminen stammenden Tanz vorführte, der ein wenig an Schuhplattler erinnert. Wenige Tage später hatten wir auch das Glück diesen Tanz auszu-probieren.

Weiter ging es zum eigenen Schulmuseum, welches die ganze Historie von der relativ alten Schule (1855) zeigte, z. B. alte Uniformen und sogar Grey-Geschirr. Auch ins Grey-Internat durften wir reinschauen.
Gegen 14 Uhr fuhren wir am Grey College los, um nach ca. einer halben Stunde an einer Löwenfarm anzukommen. Uns begrüßte direkt der Besitzer der privaten Farm, ein Vater eines Grey-Schülers. Er begann den Rundgang bei den Löwen und erzählte uns etwas über die Hintergründe jedes Tieres. Nach einiger Zeit kam ein Mitarbeiter mit einer Schubkarre voller Tierkadaver, die übel stanken. Diese Kadaver wurden dann vor unseren Augen an die Tiere verfüttert. Nach einem interessanten Aufenthalt fuhren wir wieder zurück ans Grey College. Der Abend wurde in den Gastfamilien verbracht.

 Samstag 18.02.2023

Samstags machten wir mit unseren AustauschpartnerInnen einen Aus-flug nach Kimberley zum „Big Hole Mine Museum“. Wir trafen uns morgens auf dem College-Gelände und fuhren mit unserem Reisebus los. Nach einem Stopp in Petrus-burg, wo wir liebevoll mit tra-ditionellen Snacks und Getränken versorgt wurden, kamen wir nach ca. zwei Stunden in Kimberley an. Bevor unsere Führung begann, nutzen wir vor einer Südafrika-Flagge die Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Zu unserem Besuch in Kimberley gehörte zu der Führung im Museum auch ein Blick in das riesengroße „Loch“ der alten Diamantenmine. Mit dem Wetter hatten wir Glück und konnten schöne Fotos von der Aussicht machen. Im Museum wurde uns die Geschichte der Mine erklärt und wir durften sogar sehr wertvolle Diamanten anschauen. Als unsere Führung zu Ende ging, hatten wir noch etwas Freizeit und durften uns in Gruppen umschauen.

Bevor wir uns auf den Weg zurück Richtung Bloemfontein machten, aßen wir noch etwas in einem Gartenshop in Kimberley.

Nachdem wir gegen Mittag aus Kimberley mit dem Bus am Grey College angekommen waren, holten unsere Gastfamilien uns an der Schule ab. Nun hatten wir den restlichen Tag Freizeit mit unserer Gastfamilie. Meine Gastfamilie fuhr mit mir durch die Innenstadt von Bloemfontein. Die Kriminalität ist in der Innenstadt relativ hoch, weshalb es sehr gefährlich ist, sich dort aufzuhalten. Aus diesem Grund verließen wir das Auto nicht. Die Innenstadt ist ziemlich heruntergekommen und verarmt. Am Abend grillten wir, was in Südafrika Braii genannt wird. Es gab Käse, Tomaten Toasts und dazu Steaks und Würste.

Sonntag, 19.02.2023

Am Sonntag hatten wir den ganzen Tag mit der Gastfamilie. Meine Gastfamilie und ich fuhren zu einer befreundeten Familie. Diese wohnte an einem Fluss. Wir fuhren auf diesen Fluss mit einem Speedboat und badeten danach noch im warmen Pool. Anschließend hatten wir ein großes Braii. Auf dem Heimweg sahen wir wilde Tiere, wie zum Beispiel Antilopen und Strauße und einen schönen Sonnenuntergang. Abends bestellten wir dann noch bei einer südafrikanischen Fast-Food-Kette Essen.

Montag, 20.02.2023

Am Montagmorgen versammelten wir uns wieder mit allen Grey-Schülern in der Assembly-Hall. Diesmal ging es ruhiger zu. In der Assembly wurde eine Rede gehalten, wobei Frau Busch, Frau Fröhlich und Frau Urschel auf der Bühne sein durften. Nachdem die Versammlung zu Ende war, machten wir uns auf den Weg zur Tsoseletso High School, einer Schule im Township in Bloemfontein. Auf der kurzen Busfahrt war uns noch nicht bewusst wie trubelig unsere Stunden an der Tsoseletso werden würden. Zunächst wurden wir an der Schule herzlich empfangen. Wir bekamen eine Tour durch die Schule, während der wir aufgeregt beobachtet und schon von zahllosen SchülerInnen angesprochen wurden. Es gab eine Vesperpause und einige von uns spielten direkt mit den Tsoseletso-Schülern eine Runde Fußball. Die SchülerInnen waren sehr neugierig und nicht schüchtern uns anzusprechen. Einige von uns fühlten sich sogar etwas überwältigt von der trubeligen Begeisterung über unseren Besuch. In kleinen Gruppen liefen wir dann mit den SchülerInnen herum und unterhielten uns mit ihnen. Sie waren alle sehr freundlich und interessiert, mit manchen SchülerInnen wurden sogar Kontakte ausgetauscht. Nachdem wir ein paar Klassen besuchten, wurden wir wieder in den Raum gebracht, in dem wir auch begrüßt worden waren, wo wir zum Abschluss des Besuchs 5.500 Rand Spende übergaben, welche wir durch einen Kuchenverkauf gesammelt hatten. Als kleines Dankeschön bekam jeder/jede von uns einen Tsoseletso High School Hut geschenkt.

Etwas geplättet und mit tausend neuen Eindrücken von dieser lauten, fröhlichen Schule, die einen Kontrast zum Grey College darstellte, stiegen wir wieder in unseren Bus. Zurück am Grey College sollte uns an diesem Tag der traditionelle Gumboot Dance nicht nur vorgeführt werden, sondern wir hatten sogar die Möglichkeit, selber einen Teil des Tanzes zu lernen. Traditionell wurde dieser früher von den Mienenarbeitern in den Goldminen  getanzt, wobei es dabei vor allem um Gesang und das rhythmische Klatschen auf Gummistiefel geht. Wir durften in kleineren Gruppen üben, was es uns etwas erleichterte, uns die komplizierten Klatsch- und Schrittfolgen einzuprägen. Es war ein sehr spannender und interessanter Einblick in einen traditionellen Tanz der südafrikanischen Kultur und hat viel Spaß gemacht.

Am Montagabend erwartete uns ein ganz anderer Programmpunkt. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus zum Boyden Oberservatory, einer Sternwarte, durften wir einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Savannenlandschaft genießen. Es gab dort für uns sehr leckeres Essen, was wir gemeinsam einnahmen. In der Zwischenzeit wurde es dunkel, sodass wir uns auf den Weg machen konnten, um ein Teleskop zu besichtigen, welches eines der größten der Welt ist und ursprünglich der Harvard University gehörte. Danach gingen wir noch in das dazugehörige Museum, wo wir eine informative Führung erhielten. Über den Abend hinweg, konnten alle SchülerInnen den Mars und eine Sternenexplosion durch ein Teleskop am Himmel betrachten. Manche hatten Glück und konnten noch einen Blick auf die Venus erhaschen. Außerdem wurden uns Sternbilder gezeigt, welche man nicht von Deutschland aus sehen kann. Zusammenfassend, war es ein sehr schöner, informativer Abend mit gutem Essen und tollen Gesprächen.

Dienstag 21.02.2023

Am Dienstag waren wir am Grey College, sowie an der Nachbar-Mädchen-Schule Eunice. Am Vormittag trafen wir uns mit den Jungs aus Frau Greyvensteins Deutschkurs in einem großen Gebäude auf dem Schulgelände des Colleges zu einer Begegnungsstunde.
Die Stunde war sehr interessant und man konnte viel über das jeweils andere Land lernen. Des Weiteren waren die Südafrikaner sehr offen und interessiert, sodass der Vormittag sehr aufschlussreich war. Anschließend hatten wir eine kleine Pause, in der sich jeder frei auf dem Schulgelände bewegen konnte. Viele nutzten die Chance und waren bei dem aus-gezeichneten „Tuckshop“ des Grey Colleges. Danach zeigten uns Cara und Ashley, zwei Schülerinnen von Eunice, ihre Schule und wir durften in verschiedene Kurse und Räumlichkeiten reinschnuppern, z. B. den Kunstraum, der Lernsaal oder die Bibliothek. Besonders spannende Gespräche hatten wir in kleinen Gruppen mit den Mädels der Eunice-Theatergruppe.

Am Nachmittag bekamen wir von einigen Jungs aus der Cricket-Mannschaft des Grey Colleges in der neuen Anlage eine Cricketstunde. Diese Erfahrung war super faszinierend, da der Sport in Deutschland nicht so populär ist. Im Großen und Ganzen war der Tag ein Riesenerfolg!

Mittwoch, 22.02.2023

Am Mittwoch besuchten wir ein letztes Mal den Unterricht. Unser Bus war leider defekt und musste ausgetauscht werden, was zu etwas Durcheinander und Verspätung führte. Der Abschied von den Partner-schülerInnen fiel vielen äußert schwer, manche wollten gar nicht einsteigen und es flossen einige Tränen. Dann ging es los Richtung Osten. Da die Straße, die wir nehmen mussten, wegen zu großen Schlaglöchern nicht befahrbar war, wurden aus 2,5 h Fahrt schnell 5 h Fahrt.

Das Wortspiel, dass Frau Busch unsere Buschfahrerin ist, entstand an einer Raststätte beim Probesitzen. 😊
In Bethlehem holten uns unsere neuen Gastfamilien an der Witteberg High School ab und mit ihnen verbrachten wir auch den Abend.


Donnerstag, 23.02.2023

Am nächsten Morgen waren wir mit unseren Austauschschülern im Unterricht der Witteberg High School. Zunächst besuchten wir mit ihnen die Assembly. Dort wurden die Jungs und Mädels auf jeweils einer Seite der Aula reingelassen und alle sangen die süd-afrikanische Nationalhymne. Es wurden Infos zum ver-gangenen Wochenende und der kommenden Woche besprochen, teilweise auf Afrikaans, teilweise auf Englisch und manches für uns auf Deutsch. Ein witziger Lehrer stellte uns vor und versuchte sogar, etwas auf Schwäbisch zu sagen. Nach der Assembly gingen wir mit unseren AustauschschülerInnen in den Unterricht und alle waren sehr interessiert daran, woher wir kommen oder wer wir sind. Sie stellten uns viele Fragen und es war sehr cool und lustig. An der Witteberg High School gibt es auch Fächer wie Kochen, was ich sehr interessant fand, da wir sowas in Deutschland nicht haben. Am Nach-mittag trafen meine Austausch-schülerin und ich uns mit einigen Freunden und wir gingen alle gemein-sam schwimmen und aßen mit der Gastfamilie von unseren Freunden noch gemeinsam zu Abend und verbrachten einfach einen schönen Abend zusammen.

Freitag, 24.02.2023

Am Freitag trafen wir uns um 8:00 Uhr an der Witteberg High School und fuhren von dort aus mit einigen AustauschschülerInnen und deren Lehrerin zum Golden Gate Park. Auf dem Weg cremten sich alle gut ein und bereiteten sich auf die Wanderung vor. Die Wanderung war sehr schön und abenteuerlich, denn man musste viel klettern und es gab sehr steile Wege. Dafür hatte man dann, oben angekommen, eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge und Wiesen. Als die Wanderung vorbei war, ging es dann nach Clarens, einem kleinen Künstlerort, in dem wir viel Freizeit hatten. Viele von uns sahen sich dort in den Läden um. Es gab auch viele kleine Restaurants, in denen man gut Mittagessen konnte.

Nachmittags kamen wir dann wieder in Bethlehem an und verbrachten dort den restlichen Tag bei unseren Gastfamilien. In meiner Gastfamilie fand zum Abschluss ein Braai statt und wir spielten Rugby. Am Abend schauten wir dann alle zusammen noch einen Film und spielten dann noch etwas gemeinsam. Dies war schon unser letzter ganzer Tag in Bethlehem. Frau Fröhlich und Frau Busch waren mit ihrer Gastgeberin im Lionsrock Big Cat Sanctuary, wovon sie später begeistert erzählten, da dies ein seriöses Tierschutzprojekt der bekannten Organisation Vier Pfoten (Four Paws) ist.

Samstag, 25.02.2023

Um 10 Uhr ging es dann wieder in den Bus und wir fuhren von Bethlehem zum Dinokeng Game Reserve, nördlich von Johannesburg und Pretoria. Nach unserer Ankunft wurde uns auf einem Platz mit Bänken und einem großen Lagerfeuer noch ein Abendessen angeboten, bevor es dann nach Einbruch der Dunkelheit mit unserer Nachtsafari losging.

Insgesamt waren wir auf drei Safarifahrzeuge verteilt, wobei einer einzig und allein mit den Jungs und dem Busfahrer besetzt war. Schon nach kurzer Zeit konnten wir unter anderem ein kleines Rudel Löwen, Impalas einen Schakal und gegen Ende einige Giraffen sehen. Leuchtete man mit dem Scheinwerfern umher, erblickte man auch unzählige Spinnennetze und Vögel aller Art. Ungefähr um 22 Uhr kamen wir wieder in der Lodge an und beendeten den Tag in unseren gemütlichen Holzunterkünften.

Sonntag, 26.02.2023

Am Sonntag fuhren wir gleich nach dem Frühstück ins nahegelegene Township Hammanskraal, wo uns Projekte und Kleinunternehmen vorgestellt wurden, die mit Mikrokrediten finanziert einen Weg aus der Armut möglich machen. Es gab zum Beispiel eine Gärtnerei, einen Imkerstand, Kunst und Steinskulpturen. Wir hatten im Anschluss noch die Gelegenheit, mit unseren Guides der Kwalata-Lodge etwas im Supermarkt im Township zu besorgen. Dabei blieben wir immer eng zusammen, denn wir fielen natürlich auf wie bunte Hunde. Zum Abschluss der „Interactive Community Tour“ besuchten wir ein Café im Township Hammanskraal, wo eine Tanzgruppe uns traditionelle Tänze vorführte und uns auch animierte mitzutanzen, was in einer Art Polonaise endete. Es wurde auch leckeres Essen für uns vorbereitet, was den kulinarischen Abschluss der Tour darstellte.

Am Nachmittag gab es Zeit zum Entspannen, was die meisten am Pool in der Lodge taten. Nach dem Abendessen trafen wir uns am Lagerfeuer, um unsere gemeinsame Reise Revue passieren zu lassen, Erfahrungen zu teilen und Gedanken auszutauschen.

Montag, 27.02.2023

Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen zu früher Stunde erneut auf Safari. Während der zweistündigen Fahrt in der Morgendämmerung kreuzten unter anderem Giraffen, Gnus, Impalas, Löwen, Wildschweine, und Zebras unseren Weg. Die erhofften Elefanten bekamen wir jedoch nicht zu Gesicht. Am Ende der Safari erwartete uns noch eine kleine Kaffeepause inmitten der afrikanischen Savanne, bevor wir wenig später zum Frühstück in die Lodge zurückkehrten.

Im Anschluss daran hieß es dann noch schnell Koffer packen und auschecken, bevor es kurz darauf mit unserem Bus bereits zum nächsten Stopp unserer Reise ging.

 

In nahegelegenen Mapopane, ebenfalls etwas nördlich von Johannesburg, bzw. Pretoria, besuchten wir das Lesedi la Batho Community Centre, deren Vision es ist „Südafrika zu einem Leuchtturm der Hoffnung [zu] machen, indem wir unserer Jugend und unserer Gemeinschaft die Möglichkeiten und Fähigkeiten bieten, ihr Potenzial und ihre Ziele voll auszuschöpfen.“
Wir wurden dort mit einem Tanz begrüßt und die Mitarbeiter sowie die lokale Polizei stellten sich uns vor. Anschließend folgte eine Führung durch das Community Centre, das es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hat vulnerable Frauen zu stärken, indem z. B. Kinder von jungen Müttern betreut werden und Skills-Trainings, wie z. B. Computerkurse, angeboten werden. Es werden auch Menschen bei der Jobsuche unterstützt sowie Kinderpaten-schaften an Spender vermittelt. Wir überreichten unsere aus dem Kuchenverkauf gewonnene Spende in Höhe von 5.500 Rand.

Zum Abschluss fertigten wir aus Perlen Armbänder. Die Polizei ließ es sich nicht nehmen, uns abschließend aus dem Township zu eskortieren.

Nach der Polizeieskorte hielten wir an den Union Buildings in Pretoria, dem Regierungssitz der südafrikanischen Regierung. Dort hatten wir Zeit, um Souvenirs zu kaufen, schossen ein paar Fotos mit der neun Meter hohen Mandela-Statue und genossen den tollen Blick über Pretoria. Wir kamen anschließend im Guesthouse, bzw. einige von uns bei „Ouma Niekerk“, der Großmutter der Schülerin Megan, in Johannesburg an. Abends aßen wir in einem naheliegenden Restaurant in der mit Stacheldraht gesicherten Community.

Dienstag, 28.02.2023

Der letzte Tag startete ganz entspannt. Nach dem späten Frühstück und dem Check-Out im nahegelegenen Guesthouse traf sich die ganze Gruppe bei Megans Oma wieder. Die Zeit bis zum Mittags-Braai wurde im riesigen Garten zum Entspannen genutzt.
Beim Mittagessen gab es für uns die Gelegenheit, eine hausgemachte Landesspezialität, Burenwurst, zu probieren. Währenddessen tauschte man sich über die Erfahrungen in Südafrika aus. Das Gruppenfoto durfte natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie die Übergabe eines Blumenstraußes und der Lieblingsschokolade (Mozart Kugeln) für Ouma Niekerk.

Am Flughafen verabschiedeten wir dann Lina und Benita, da sie noch länger in Südafrika blieben. Nach dem Check-in hatte man die letzte Möglichkeit die restlichen Rand für Andenken oder etwas zu Essen auszugeben.
Der zehnstündige Nachtflug von Johannesburg nach Paris war sehr entspannt. Die ganze Gruppe saß dieses Mal in einem Bereich zusammen. Nach der frühen Ankunft in Paris gab es die Möglichkeit sich ein französisches Frühstück zu gönnen. Fast pünktlich startete der Flug für die letzte Etappe zurück nach Stuttgart, sodass wir kurz vor 11 Uhr das kalte Stuttgart erreichten.
Die meisten wurden dann direkt von den wartenden Eltern abgeholt. Der Tag wurde zum Auspacken, Erzählen, Fotos zeigen und Entspannen genutzt.

Dieser Bericht wurde gemeinschaftlich verfasst von: Nikolai, Megan, Lisa, Judith, Ava, Léonie, Lilli, Lina, Malve, Benita, Felix, Meike, Marie, Hanna, Lukas, Fabio, Timo, Paul, Mathieu, Marlene, Kathrin, Niklas, Tom, Frau Fröhlich und Frau Busch