„Doppelkäseplatte“ – unser erster Ausstellungbesuch mit dem Leistungsfach Bildende Kunst K1 im neuen Schuljahr
Mochte die Ankündigung einer „Doppelkäseplatte“ im Museum für manche noch verlockend klingen, verging dem neuen Leistungsfach Bildende Kunst der Appetit am 10. Oktober augenblicklich beim Anblick des titelgebenden Werkes von Dieter Roth in der groß angelegten Ausstellung des Kunstmuseums Stuttgart zum 100-jährigen Bestehen seiner Sammlung bzw. zum 20-jährigen Jubiläum des Museumsbaus am Schlossplatz– nur der Appetit auf Käse wohlgemerkt, nicht aber der Appetit auf Kunst.
Vor Dieter Roth, Doppelkäseplatte, um 1968, organische Materialien zwischen 2 Glasscheiben, Ausstellungsansicht »Doppelkäseplatte. 100 Jahre Sammlung, 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart«, 2025
Auf drei Ebenen zeigte das Kunstmuseum Stuttgart bis zum 12. Oktober 2025 einen breiten Querschnitt der Sammlung mit Werken, die zwischen 1925 und 2025 entstanden bzw. erworben worden waren. Wie sich der hinter einer Glasscheibe zersetzende Käse bei Dieter Roth mit der Zeit verändert und sich zu einer fast landschaftlich anmutenden Struktur verwandelt, waren und sind auch die Werke der Sammlung einem konstanten Veränderungsprozess unterworfen – nicht nur die Zeit, sondern auch der Blick der Betrachtenden bestimmen immer neu ihre Wirkung und Deutung.
Im Raum EINDEUTIG KONKRET, Ausstellungsansicht Doppelkäseplatte. 100 Jahre Sammlung, 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart«, 2025
Kurz vor ihrer Schließung besuchten wir mit dem Leistungsfach die umfangreiche Ausstellung, um die in thematischen Räumen gezeigten Werke auf ihre Zusammenhänge zu befragen; dabei offenbarte sich die Sammlung in vielfältigen Gegensätzen: der zerfallende Käse der „Doppelkäseplatte“ kontrastierte mit den von mathematischer Exaktheit geprägten Arbeiten von Anton Stankowski (im Raum „EINDEUTIG KONKRET“), die ironisch-kritischen Kommentare zur Wohlstandsgesellschaft der Nachkriegszeit im Raum „GEGENWART DELUXE“ wurden gefolgt von Otto Dix‘ und Kara Walkers eindringlichen Darstellungen von Gewalt und deren Folgen (im 1. Weltkriegbei Dix bzw. einer von Rassismus geprägten Gesellschaft bei Walker) im Raum „BÖSE GEISTER“.
Im Raum GEGENWART DELUXE, Ausstellungsansicht Doppelkäseplatte. 100 Jahre Sammlung, 20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart«, 2025
Die Ausstellung umfasste noch weitere Räume, aus denen wir aus Gründen der Bildrechte leider keine Aufnahmen zeigen können. Ein Besuch im Kunstmuseum lohnt sich – auch nach Ende der Ausstellung „Doppelkäseplatte“ – aber umso mehr!
Claudia Bahmer
Fotos: aufgenommen von Katharina Tasiounis (K1), veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Kunstmuseums Stuttgart
Zuletzt aktualisiert: 10. November 2025 von Newsfeed
„Doppelkäseplatte“ – unser erster Ausstellungbesuch mit dem Leistungsfach Bildende Kunst K1 im neuen Schuljahr
Mochte die Ankündigung einer „Doppelkäseplatte“ im Museum für manche noch verlockend klingen, verging dem neuen Leistungsfach Bildende Kunst der Appetit am 10. Oktober augenblicklich beim Anblick des titelgebenden Werkes von Dieter Roth in der groß angelegten Ausstellung des Kunstmuseums Stuttgart zum 100-jährigen Bestehen seiner Sammlung bzw. zum 20-jährigen Jubiläum des Museumsbaus am Schlossplatz – nur der Appetit auf Käse wohlgemerkt, nicht aber der Appetit auf Kunst.
Auf drei Ebenen zeigte das Kunstmuseum Stuttgart bis zum 12. Oktober 2025 einen breiten Querschnitt der Sammlung mit Werken, die zwischen 1925 und 2025 entstanden bzw. erworben worden waren. Wie sich der hinter einer Glasscheibe zersetzende Käse bei Dieter Roth mit der Zeit verändert und sich zu einer fast landschaftlich anmutenden Struktur verwandelt, waren und sind auch die Werke der Sammlung einem konstanten Veränderungsprozess unterworfen – nicht nur die Zeit, sondern auch der Blick der Betrachtenden bestimmen immer neu ihre Wirkung und Deutung.
Kurz vor ihrer Schließung besuchten wir mit dem Leistungsfach die umfangreiche Ausstellung, um die in thematischen Räumen gezeigten Werke auf ihre Zusammenhänge zu befragen; dabei offenbarte sich die Sammlung in vielfältigen Gegensätzen: der zerfallende Käse der „Doppelkäseplatte“ kontrastierte mit den von mathematischer Exaktheit geprägten Arbeiten von Anton Stankowski (im Raum „EINDEUTIG KONKRET“), die ironisch-kritischen Kommentare zur Wohlstandsgesellschaft der Nachkriegszeit im Raum „GEGENWART DELUXE“ wurden gefolgt von Otto Dix‘ und Kara Walkers eindringlichen Darstellungen von Gewalt und deren Folgen (im 1. Weltkrieg bei Dix bzw. einer von Rassismus geprägten Gesellschaft bei Walker) im Raum „BÖSE GEISTER“.
Die Ausstellung umfasste noch weitere Räume, aus denen wir aus Gründen der Bildrechte leider keine Aufnahmen zeigen können. Ein Besuch im Kunstmuseum lohnt sich – auch nach Ende der Ausstellung „Doppelkäseplatte“ – aber umso mehr!
Claudia Bahmer
Fotos: aufgenommen von Katharina Tasiounis (K1), veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Kunstmuseums Stuttgart
Kategorie: Fächer Tags: Bildende Kunst