Im Zusammenhang mit der Unterrichtseinheit „Internationale Beziehungen“ machte sich der K2-Basiskurs Gemeinschaftskunde am 11. November am frühen Morgen auf nach Brüssel, um das Hauptquartier des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO zu besichtigen. Da nur wenige Tage zuvor Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden war, stellte sich die Frage, ob die Sicherheitsorganisation überhaupt noch ihren Aufgaben nachkommen würde. Doch so viel vorneweg: Die Allianz steht!
Vor Ort wurden wir sehr freundlich von der Mitarbeiterin des deutschen diplomatischen Dienstes bei der NATO, Frau Karhausen, in Empfang genommen und in das Hauptquartier geleitet. An einem Modell des Gebäudes erläuterte sie uns den Aufbau dieses und ging insbesondere auf die symbolträchtige Architektur ein, stellt diese doch zwei ineinander greifende Hände dar.
Nato-Hauptquartier in Brüssel, Urheber des Fotos: Ad Meskens, veröffentlicht unter CC BY-SA 4.0
Im Anschluss durften wir dann die Bekanntschaft des Fregattenkapitäns a.D. Martin Ruchay machen, der im diplomatischen Dienst für Deutschland bei der NATO als Referent für Verteidigung die militärische Beratung verantwortet.
Herr Ruchay führte uns kurz in die zentralen Aufgaben der NATO ein und gab uns einen kurzweiligen Überblick über die Entwicklungen und die damit einhergehenden Veränderungen der Organisation seit ihrer Gründung 1949.
Aber auch den Aufbau und die Arbeitsstruktur skizzierte er kurz und verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass entgegen der allgemeinen Wahrnehmung das Bündnis sowohl effizient als auch effektiv arbeite und infolgedessen einen enorm wichtigen Beitrag bei der weltweiten Friedenssicherung und internationalen Konfliktbewältigung leiste.
Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der bereits angesprochenen Wahl Donald Trumps waren dann die Diskussionsthemen schnell gesetzt. Dass hierbei auch Aspekte wie die nukleare Abschreckung und die Weiterentwicklung klassischer Kriege hin zur hybriden Kriegsführung nicht nur in Schulbüchern, sondern in der Realität eine entscheidende Rolle spielen, stellte Herr Ruchay anschaulich dar, beruhigte uns anschließend aber auch wieder, da man es seiner Meinung nach in Ost wie in West mit rational agierenden Machthabern zu tun habe, die einerseits auch von der NATO abhängig seien (USA) und andererseits einer enormen Truppenstärke gegenüber stünden (RUS), die eine weitere Eskalation unwahrscheinlich mache. Nichtsdestrotz müsse die NATO insbesondere das Agieren Russlands unter Putin detailliert im Auge behalten, ließe der doch pro Woche mehr Panzer produzieren als in jeder Woche des Zweiten Weltkriegs, die er wiederum für den Ukrainekrieg aufgrund der dort gewählten Kriegstaktik gar nicht benötige. Warum das also?
Mit dem Fokus auf die BRICS-Staaten gerichtet setzte Ruchay dann abschließend einen weiteren Diskussionspunkt und legte hier seinen Schwerpunkt auf den bisherigen Profiteur des Ukrainekrieges: China. Ob sich hier eine neue Bedrohungslage für die westliche Welt herausbilden würde und welcher Art diese dann letztlich sein könnte, könne man aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig sagen.
Wir jedenfalls können uns eindeutig bei der NATO und hier beim diplomatischen Dienst der Bundesrepublik vor Ort für die Einladung bedanken, die uns sehr bereichert hat. Zusätzlich bedanken wir uns bei der Hauptstadt Belgiens für leckere Frittjes und Gaufres.
Zuletzt aktualisiert: 18. November 2024 von Newsfeed
Und es gibt sie noch!
Im Zusammenhang mit der Unterrichtseinheit „Internationale Beziehungen“ machte sich der K2-Basiskurs Gemeinschaftskunde am 11. November am frühen Morgen auf nach Brüssel, um das Hauptquartier des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO zu besichtigen. Da nur wenige Tage zuvor Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden war, stellte sich die Frage, ob die Sicherheitsorganisation überhaupt noch ihren Aufgaben nachkommen würde. Doch so viel vorneweg: Die Allianz steht!
Vor Ort wurden wir sehr freundlich von der Mitarbeiterin des deutschen diplomatischen Dienstes bei der NATO, Frau Karhausen, in Empfang genommen und in das Hauptquartier geleitet. An einem Modell des Gebäudes erläuterte sie uns den Aufbau dieses und ging insbesondere auf die symbolträchtige Architektur ein, stellt diese doch zwei ineinander greifende Hände dar.
Im Anschluss durften wir dann die Bekanntschaft des Fregattenkapitäns a.D. Martin Ruchay machen, der im diplomatischen Dienst für Deutschland bei der NATO als Referent für Verteidigung die militärische Beratung verantwortet.
Herr Ruchay führte uns kurz in die zentralen Aufgaben der NATO ein und gab uns einen kurzweiligen Überblick über die Entwicklungen und die damit einhergehenden Veränderungen der Organisation seit ihrer Gründung 1949.
Aber auch den Aufbau und die Arbeitsstruktur skizzierte er kurz und verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass entgegen der allgemeinen Wahrnehmung das Bündnis sowohl effizient als auch effektiv arbeite und infolgedessen einen enorm wichtigen Beitrag bei der weltweiten Friedenssicherung und internationalen Konfliktbewältigung leiste.
Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der bereits angesprochenen Wahl Donald Trumps waren dann die Diskussionsthemen schnell gesetzt. Dass hierbei auch Aspekte wie die nukleare Abschreckung und die Weiterentwicklung klassischer Kriege hin zur hybriden Kriegsführung nicht nur in Schulbüchern, sondern in der Realität eine entscheidende Rolle spielen, stellte Herr Ruchay anschaulich dar, beruhigte uns anschließend aber auch wieder, da man es seiner Meinung nach in Ost wie in West mit rational agierenden Machthabern zu tun habe, die einerseits auch von der NATO abhängig seien (USA) und andererseits einer enormen Truppenstärke gegenüber stünden (RUS), die eine weitere Eskalation unwahrscheinlich mache. Nichtsdestrotz müsse die NATO insbesondere das Agieren Russlands unter Putin detailliert im Auge behalten, ließe der doch pro Woche mehr Panzer produzieren als in jeder Woche des Zweiten Weltkriegs, die er wiederum für den Ukrainekrieg aufgrund der dort gewählten Kriegstaktik gar nicht benötige. Warum das also?
Mit dem Fokus auf die BRICS-Staaten gerichtet setzte Ruchay dann abschließend einen weiteren Diskussionspunkt und legte hier seinen Schwerpunkt auf den bisherigen Profiteur des Ukrainekrieges: China. Ob sich hier eine neue Bedrohungslage für die westliche Welt herausbilden würde und welcher Art diese dann letztlich sein könnte, könne man aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig sagen.
Wir jedenfalls können uns eindeutig bei der NATO und hier beim diplomatischen Dienst der Bundesrepublik vor Ort für die Einladung bedanken, die uns sehr bereichert hat. Zusätzlich bedanken wir uns bei der Hauptstadt Belgiens für leckere Frittjes und Gaufres.
Sk
Kategorie: Allgemein Tags: Gemeinschaftskunde