Die 9a entwirft ein „Miteinander“-Logo

Im Rahmen unserer diesjährigen Adventsaktion hat die Klasse 9a im Kunstunterricht ein Logo zum Thema „Miteinander“ am Hegel-Gymnasium entworfen. Wir zeigen hier alle Entwürfe der Klasse; sie entstanden sowohl in Einzel- als auch in Partnerarbeit und waren zwischen dem 8. und 21. Dezember 2023 im Eingangsbereich des Hegel-Gymnasiums ausgestellt.

Text und Fotos: Claudia Bahmer

Neues Jahr, neuer Blick – das Leistungsfach Bildende Kunst BK2 / K1 besucht die aktuelle Fotoausstellung „Neues Sehen, Neue Sachlichkeit und Bauhaus“ in der Staatsgalerie Stuttgart

Zum ersten Mal im neuen Jahr 2025 kam das Leistungsfach Bildende Kunst BK2 der Kursstufe 1 in der Neuen Staatsgalerie zusammen. Passend zum neuen Schwerpunktthema über Oskar Schlemmer und das „Triadische Ballett“, dessen sieben der Staatsgalerie als Leihgabe überlassene Figurinen bei dieser Gelegenheit im Original angeschaut wurden, besuchten wir die groß angelegte Ausstellung zur Fotografie der 20er und der beginnenden 30er Jahre – hier sollte ein „Neues Sehen“ zum Ausdruck kommen. Nicht zuletzt über die Fotografie dieser Zeit lässt sich auch Oskar Schlemmers Drang verstehen, mit allen althergebrachten Formen der künstlerischen Darstellung zu brechen.

Fotografie des BAUHAUSES in Dessau, in der Ausstellung NEUES SEHEN, mit freundlicher Genehmingung der Staatsgalerie Stuttgart

Nach dem Ersten Weltkrieg wird ein Neuanfang in allen Dingen gesucht – auch in der Kunst soll eine neue Zeit mit neuen Ausdrucksmitteln beginnen. Die Fotografie dieser Jahre sucht eine neue Wahrhaftigkeit in der ungeschönten, unmittelbaren Wiedergabe der Wirklichkeit, einer – wie es der Direktor der Mannheimer Kunsthalle, Gustav Friedrich Hartlaub, im Jahr 1925 benennt – „Neuen Sachlichkeit“. Zugleich ist es eine Zeit der Experimente, auch in der Fotografie; davon zeugen zahlreiche Versuche mit Doppel- und Mehrfachbelichtung sowie Fotogramme, Collagen und Montagen.

In der Ausstellung NEUES SEHEN, mit freundlicher Genehmigung der Staatsgalerie Stuttgart

Die 1919 in Weimar gegründete und ab 1925 in Dessau fortgeführte, innovative Kunsthochschule des „Bauhauses“ knüpft an diese Suche nach einer Verbindung von „Kunst“ und „Leben“ an; das Bauhaus ist in der Stuttgarter Ausstellung nicht nur als Motiv präsent, sondern auch mit vielen Arbeiten von Künstler*innen, die dort lehrten und arbeiteten.

In der Ausstellung NEUES SEHEN, mit freundlicher Genehmigung der Staatsgalerie Stuttgart

Da einige der in Stuttgart ausgestellten Bilder nicht zur Veröffentlichung freigegeben sind, können wir hier nur einen ungefähren Eindruck von der Fotoausstellung vermitteln – sie läuft noch bis 23. Februar, ein Besuch lohnt sich! Unsere Aufnahmen zeigen wir mit freundlicher Genehmigung der Staatsgalerie Stuttgart; sie stammen aus der Sammlung Dietmar Siegert, aus der die Staatsgalerie Stuttgart im Jahr 2022 mehr als 200 Originalabzüge erwerben konnte.

Text: Claudia Bahmer
Fotos: Anna Dransfeld; hier gezeigt mit freundlicher Genehmigung der Staatsgalerie Stuttgart

Neues Projekt Take 5 der Umweltsprecher*innen beginnt

Diese Woche ist das neue Projekt Take 5 der Umweltsprecher*innen des Hegel-Gymnasiums gestartet. Bei diesem Projekt motivieren die ca. 50 Umweltsprecher*innen ihre Mitschüler*innen (Klassen 5 bis 10), sich bei 5 Mitmachaktionen zu beteiligen. Hierzu wurden am Samstag, 29. November 5 Videos im Game Lab der HdM (Hochschule der Medien, S-Vaihingen) erstellt. Die Filmemacher Johannes und Michael Krauss aus Vaihingen haben die Umweltsprecher*innen an einem Workshoptag an der HdM fit gemacht, so dass diese selbständig die 5 Videos gedreht, den Ton aufgenommen und die Bestandteile geschnitten haben.

-5 schulinterne Video-Challenges thematisieren Weihnachtsspende, Bücher/CDs/Klamotten verkaufen, Müllsammelaktion, Schulradeln, Wildblumenbeete
- durch den Mitmachaufruf der 5 Videos sind 5 mal 100€ für die Klassen zu gewinnen

Jetzt hat die erste Challenge „Weihnachtsspende“ begonnen, die durch das erste Video beworben wird. Die Umweltsprecher*innen wollen möglichst viele Mitschüler*innen mit dem Video dazu motivieren, bis zum Ende der Weihnachtsferien Geld für WWF oder Greenpeace zu spenden. 

Take 5!


Bilder vom Workshoptag:

Zeichnen auf dem Zentralfriedhof – Eine Erinnerung an die Studienfahrt „WIEN 2024“

Das Jahr wollen wir grafisch ausklingen lassen mit Skizzen und Zeichnungen, die unser diesjähriger Abiturjahrgang zu Ende des letzten Schuljahres im Rahmen der Studienfahrt nach Wien gemacht hat.
Auf dem Wiener Zentralfriedhof boten sich unseren Schüler*innen aus dem Basisfach bk2 und aus dem Leistungsfach BK1 viele Motive dar, die teils in schnellen Skizzen, teils in sorgfältig angelegten Zeichnungen festgehalten wurden.
Einige davon wollen wir hier zeigen, denn ihre existentiellen Motive erinnern uns zu Ende des Jahres an die letzten Dinge, die Bestand und Bedeutung haben.
Claudia Bahmer

Hegelbilderschau 2024

Für die Vaihinger Schulen hat sich die Schulbilderschau am ersten Adventswochenende zu einer lieb gewordenen, über Jahre gewachsenen Tradition entwickelt – leider hat das Vaihinger Rathaus in diesem Jahr seine Pforten für die Ausstellung der Werke von Vaihinger Schüler*innen aller Schularten geschlossen. So können auch unsere Schüler*innen vom Hegel-Gymnasium ihre künstlerischen Arbeiten dort nun nicht zeigen. Da die Absage relativ kurzfristig erfolgte, stand bereits eine Vorauswahl für die diesjährige Ausstellung fest; die tollen Arbeiten unserer Schüler*innen, die im Rathaus zu sehen gewesen wären, wollen wir nun wenigstens online einem größeren Publikum zeigen. In diesem Jahr kommen sie aus den Klassenstufen 5, 6, 9, 10 und aus der Kursstufe.

Anders als die traditionelle Schulbilderschau, bei der sich das Publikum unter allen teilnehmenden Vaihinger Schulen für Lieblingswerke innerhalb verschiedener Altersstufen entscheiden konnte,  findet unsere Hegelbilderschau ohne Abstimmung statt; daher müssen die Schöpfer*innen der jeweiligen Werke nun auch nicht geheim bleiben.

Ihre Namen, Klassen und die Titel ihrer Werke bzw. der zugehörigen Aufgaben sind unter den jeweiligen Arbeiten zu finden, die von Klasse 5 bis zur Kursstufe nach Alter aufsteigend angeordnet sind  – viel Spaß beim Anschauen unserer digitalen Bilderschau 2024!

Wir hoffen, dass die schöne Tradition der Vaihinger Schulbilderschau ab dem kommenden Jahr an einem geeigneten Ausstellungsort wieder aufgenommen werden kann!

Fachschaft Bildende Kunst

Die 6c und 6d auf großer Fahrt

Kumt Riin, kumt Senenskiin,
kum junk of lekelk Tiren,
tö Söl wü hual aural,
wü bliiv truu Sölring Liren.
Christian P. Christiansen und Thomas Hübbe

Ganz in der Tradition dieses friesischen Lieds und zahlreicher Klassen vor uns fanden sich zwei sechste Klassen des Hegel-Gymnasiums in aller Frühe am Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Von hier aus sollte es zu einem 900 Kilometer weit entfernten Höhepunkt des Schulleben gehen. Pünktlich setzte sich der ICE in Bewegung, der rund 60 Kinder und vier Lehrkräfte dem Schullandheim ein gutes Stück näher brachte. Sylt (Söl) Ende Oktober? Große, schwere Koffer zeugten beim Ein- und Umsteigen davon, dass man auf jedes Wetter vorbereitet war – sei es Regen (Riin) oder Senenskiin. Moderner Unterhaltungselektronik sowie Zug-WLAN sei Dank kam während der neunstündigen Reise kaum Langeweile auf und selbst Klassiker wie »Stadt, Land, Vollpfosten« oder Tabu vermochten die Jugend noch zu begeistern.

Am frühen Abend, den ersten Schock über Gemeinschaftszimmer mit nur einer einzigen Steckdose (junk Tiren – dunkle Zeiten) halbwegs überwunden, begann im Jugenderholungsheim Puan Klent eine Woche voller Erlebnisse und neuer Eindrücke (lekelk Tiren – glückliche Zeiten). Ob nun die Klassiker Wattführung, Strandwanderungen an die Südspitze oder Kutterfahrt zu den Seehundbänken – die Lehrkräfte der 6d, Frau Lemmer und Herr Walter sowie der 6c, Frau Is und Herr Schwarz, hatten ein buntes Programm zusammengestellt, das die Schülerinnen und Schüler die Insel im Laufe einer Woche in all ihren Facetten erleben ließ.

Nach dem Motto »Geographie vor Ort« waren das Ökosystem Wattenmeer und seine besondere Schutzbedürftigkeit der rote Faden vieler Ausflüge und Besuche. Auch an die Abendunterhaltung war gedacht: Spieleabende, Disco, Karaoke und eine nächtliche Wanderung durch die Dünen führten seltsamerweise dazu, dass die Nachtruhezeiten nicht immer pünktlich eingehalten werden konnten. Klopfgeräusche aus dem Nebenzimmer, lautes Kichern auf dem Gang und »wir können aber nicht einschlafen« leisteten einen zusätzlichen Beitrag zu so manch müden Gesichtern am Frühstücksbuffet.

Im Laufe der Woche ermöglichte das örtliche Rettungsschwimmer-Team ein paar besonders abgehärteten Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ein wahrscheinlich unvergessliches Bad im Sonnenuntergang und in den Wellen einer zwölf Grad kalten Nordsee. Wem das Meer doch irgendwie zu suspekt war, der hatte am darauffolgenden Tag noch einmal die Chance. Im Freizeitbad »Sylter Welle« reichten die künstlichen Wellen zwar nicht ans Original heran, das aufbereitete Meerwasser war aber doch ein paar entscheidende Grad wärmer.

Eingedeckt mit jeder Menge Proviant und Souvenirs vom Bummel durch Westerland trat die leicht übernächtigte Gruppe der 6c am Freitagmorgen als erste die Heimreise an, bevor sich auch die 6d auf den Weg machte und alle am Abend wieder in ihren eigenen Betten schlafen konnten. Eine anstrengende und intensive Woche ging zu Ende, die uns nicht nur viele Einblicke in eine völlig andere Landschaft ermöglicht, sondern auch die Klassengemeinschaft einander näher gebracht und gestärkt hat. »Wir bleiben treue Sylter Leute« – bis zum nächsten Mal!

Alexander Schwarz

Ton in Ton: Figur und „Ding“ begegnen sich

Eine kleine plastische Arbeit des neuen Leistungsfaches BK2 der Kursstufe 1

Anders als im vorigen Jahr begann die Kursstufe für das neue Leistungsfach Bildende Kunst BK2 nicht mit Malerei, Grafik und Fotografie, sondern mit Arbeiten im dreidimensionalen Raum.

In einer ersten Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Körper, Raum und Oberfläche einerseits und dem Wunsch nach einer möglichst naturnahen Darstellung eines gewählten Gegenstandes andererseits entstanden kleine Plastiken in Ton, die wir hier zeigen wollen. Das gegenständlich erkennbare „Ding“ fügt sich dabei in eine abstrakt angelegte Figur aus Ton ein.

Jeder der hier gezeigten Arbeiten ist in zwei verschiedenen Ansichten zu sehen, die Plastiken wurden in ungebranntem Zustand aufgenommen.

Claudia Bahmer

Wer wollen wir zusammen sein? Wie wollen wir miteinander leben?

Die große Hegel-Aktion zum 9. November ist abgeschlossen!

Am 8.11.2024 wurden die ersten Plaketten zu den Fragen „Wer wollen wir zusammen sein? Wie wollen wir miteinander leben?“ von der Klasse 7b und zwei Kunst-Leistungskursen gestaltet und an der großen Glasfront im Eingangsbereich unserer Schule angebracht.
Seitdem haben sich alle Klassen und die Kursstufe des Hegel-Gymnasiums aus Anlass des 35-jährigen Jubiläums des Mauerfalls diese Fragen gestellt und zusammen mit ihren Lehrer*innen unser schulumfassendes Bilder-Bild Tag für Tag wachsen lassen.
Das Ergebnis ist nun zu betrachten – wir zeigen es hier in seiner Gesamtheit und in Ausschnitten.

Unser Dank gilt allen, die daran beteiligt waren und die damit gezeigt haben, dass wir eine starke, vielfältige Gemeinschaft sind. Freiheit, gegenseitiger Respekt, Frieden und Demokratie sollen unser Zusammenleben bestimmen – dies geht aus den vielfältigen und differenzierten Gestaltungen der Plaketten unserer Schüler*innen und Lehrer*innen deutlich hervor.

Claudia Bahmer

UN-Klimakonferenz-Simulation der Kurstufe 1

Am 22.10.2024 nahmen die Schüler*innen des Hegelgymnasiums an einer UN-Klimakonferenz-Simulation im Häussler-Bürger-Forum teil. Während dieser Veranstaltung, die von der ersten bis zur sechsten Stunde dauerte, sollten wir die Verhandlungen eines echten Klimagipfels nachstellen und Strategien entwickeln, um die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen – ein Thema, dass uns alle betrifft.

Der Workshop begann mit einer Einführung in die Grundlagen des Klimawandels. Der Leiter erklärte uns den Treibhauseffekt, die Ursachen und Folgen des Klimawandels, sowie die dringende Notwendigkeit aktiv zu werden. Mithilfe von Bildern und Graphiken wurde uns das Ausmaß der Klimakrise vor Augen geführt.

Danach startete die Simulation. Wir wurden über Losverfahren in Gruppen eingeteilt, die jeweils ein Land oder eine Ländergruppe repräsentierten. Jede Gruppe erhielt Dokumente mit wichtigen Informationen, die uns dabei halfen, die wirtschaftlichen, sozialen und umweltpolitischen Hintergründe besser zu verstehen und eine realistische Rolle einzunehmen. Innerhalb von drei Diskussionsrunden mussten wir dann entscheiden, wer wie viel in einen gemeinsamen Klimafond einzahlt, wer davon profitiert und welche Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen getroffen werden. Eines der zentralen Themen war die Abholzung und Wiederaufforstung von Wäldern. Zwischendurch griff der Leiter ein und zeigte uns mit weiteren Präsentationen die fatalen Folgen des Klimawandels. Die Bilder von Dürren, Überschwemmungen und Waldbränden verstärkten den Druck sich auf strengere Klimaziele zu einigen.
Am Ende der Simulation konnten wir zwar die Erderwärmung etwas senken, verfehlten allerdings das Ziel von 1,5 Grad Celsius. Die Erfahrung zeigte uns, wie schwierig es ist internationale Kompromisse zu finden, besonders wenn wirtschaftliche Interessen im Spiel sind.

Die Teilnahme an der Simulation war für mich eine bereichernde Erfahrung. Durch die realitätsnahen Diskussionen und das Einnehmen einer Rolle wurde mir der Ernst der Lage erneut bewusst. Es ist wichtig, das junge Menschen die Dringlichkeit des Themas verstehen, denn wir sind die Generation, die gegen den Klimawandel ankämpfen muss. Trotzdem gab es auch einige Herausforderungen: Die finanziellen Beiträge waren schwer zu verhandeln, da wir keine klaren Budgets hatten und somit nicht genau wussten wie viel Geld uns zu Verfügung steht. Ich hätte es auch gut gefunden, wenn wir zukunftsorientierte Ideen entworfen und besprochen hätten, um zusätzlich zu den kurzfristigen Entscheidungen auch langfristige Perspektiven zur Eindämmung des Klimawandels zu entwickeln.

Frederike Zumpfe (K1)

Zu Besuch beim Freund und Helfer

Im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts führte die Klasse 9c am 14.11.2024 eine Exkursion zum Polizeirevier Möhringen durch, um sich vor Ort über das staatliche Gewaltmonopol und die Ausübung dieses zu informieren.

Nach dem freundlichen Empfang erhielt die Klasse einen Überblick unterschiedlicher Arbeitsschwerpunkte. So stellten die Beamten die Jugenddelikte und deren Bearbeitung, die häusliche Gewalt, die Cyberkriminalität und die Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften vor Ort ins Zentrum ihrer Ausführungen. Dabei wurden teils ungute gesellschaftliche Entwicklungen wie die immer stärker zunehmende Respektlosigkeit gegenüber den Männern und Frauen in Uniform anschaulich geschildert, aber auch die durch den Beruf zu erlangenden bereichernden Erfahrungen und der sinnstiftende Aspekt der Tätigkeit betont.

Wie es gelingen kann, bei häufig stark emotionalisierten Situationen die Ruhe zu bewahren und immer die Rechtsstaatlichkeit und die Würde des Menschen im Blick zu behalten, waren weitere spannende Ausführungen der Polizisten. Mit einem Blick auf die vielfältige Ausrüstung und in eine karge Arrestzelle ging die Exkursion dann zu Ende.

Wir bedanken uns beim Polizeirevier Möhringen für die äußerst informative Veranstaltung und wünschen den Polizistinnen und Polizisten immer ein gutes Händchen.
Sk

Und es gibt sie noch!

Im Zusammenhang mit der Unterrichtseinheit „Internationale Beziehungen“ machte sich der K2-Basiskurs Gemeinschaftskunde am 11. November am frühen Morgen auf nach Brüssel, um das Hauptquartier des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO zu besichtigen. Da nur wenige Tage zuvor Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden war, stellte sich die Frage, ob die Sicherheitsorganisation überhaupt noch ihren Aufgaben nachkommen würde. Doch so viel vorneweg: Die Allianz steht!

Vor Ort wurden wir sehr freundlich von der Mitarbeiterin des deutschen diplomatischen Dienstes bei der NATO, Frau Karhausen, in Empfang genommen und in das Hauptquartier geleitet. An einem Modell des Gebäudes erläuterte sie uns den Aufbau dieses und ging insbesondere auf die symbolträchtige Architektur ein, stellt diese doch zwei ineinander greifende Hände dar.


Nato-Hauptquartier in Brüssel, Urheber des Fotos: Ad Meskens, veröffentlicht unter CC BY-SA 4.0

Im Anschluss durften wir dann die Bekanntschaft des Fregattenkapitäns a.D. Martin Ruchay machen, der im diplomatischen Dienst für Deutschland bei der NATO als Referent für Verteidigung die militärische Beratung verantwortet.

Herr Ruchay führte uns kurz in die zentralen Aufgaben der NATO ein und gab uns einen kurzweiligen Überblick über die Entwicklungen und die damit einhergehenden Veränderungen der Organisation seit ihrer Gründung 1949.

Aber auch den Aufbau und die Arbeitsstruktur skizzierte er kurz und verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass entgegen der allgemeinen Wahrnehmung das Bündnis sowohl effizient als auch effektiv arbeite und infolgedessen einen enorm wichtigen Beitrag bei der weltweiten Friedenssicherung und internationalen Konfliktbewältigung leiste.


Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der bereits angesprochenen Wahl Donald Trumps waren dann die Diskussionsthemen schnell gesetzt. Dass hierbei auch Aspekte wie die nukleare Abschreckung und die Weiterentwicklung klassischer Kriege hin zur hybriden Kriegsführung nicht nur in Schulbüchern, sondern in der Realität eine entscheidende Rolle spielen, stellte Herr Ruchay anschaulich dar, beruhigte uns anschließend aber auch wieder, da man es seiner Meinung nach in Ost wie in West mit rational agierenden Machthabern zu tun habe, die einerseits auch von der NATO abhängig seien (USA) und andererseits einer enormen Truppenstärke gegenüber stünden (RUS), die eine weitere Eskalation unwahrscheinlich mache. Nichtsdestrotz müsse die NATO insbesondere das Agieren Russlands unter Putin detailliert im Auge behalten, ließe der doch pro Woche mehr Panzer produzieren als in jeder Woche des Zweiten Weltkriegs, die er wiederum für den Ukrainekrieg aufgrund der dort gewählten Kriegstaktik gar nicht benötige. Warum das also?

Mit dem Fokus auf die BRICS-Staaten gerichtet setzte Ruchay dann abschließend einen weiteren Diskussionspunkt und legte hier seinen Schwerpunkt auf den bisherigen Profiteur des Ukrainekrieges: China. Ob sich hier eine neue Bedrohungslage für die westliche Welt herausbilden würde und welcher Art diese dann letztlich sein könnte, könne man aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig sagen.

Wir jedenfalls können uns eindeutig bei der NATO und hier beim diplomatischen Dienst der Bundesrepublik vor Ort für die Einladung bedanken, die uns sehr bereichert hat. Zusätzlich bedanken wir uns bei der Hauptstadt Belgiens für leckere Frittjes und Gaufres.

Sk