„Digitale Exkursion“ Kl. 7ab Latein – Archäologen zu Gast

Augusta Treverorum wäre das Ziel der „kleinen Studienfahrt“ der Lateiner Klasse 7 gewesen, aber auch hier hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ein kleiner Trost: am 19. Juli war es möglich, durch die Unterstützung der Schulfamilie, wofür wir uns sehr herzlich bedanken möchten, eine „Digitale Exkursion“ zu unternehmen.

Mit dem Angebot „Archäologen zu Gast“ konnten wir die Althistorikerin Dr. Frauke Sonnabend in unseren Moodle-Raum einladen, die uns zu den „Göttern und Helden“ der Antike entführte. Ausgehend von der griechischen Welt konnten wir verschiedenste Fragen andenken, die uns auch in der Welt der römischen Antike immer wieder begegnen:
Was verband einen großen Kulturraum wie Griechenland? Was ist ein Gymnasium dem Wortsinn nach? Warum bauten die Griechen beim Kampf um Troja gerade ein Pferd, und nicht irgendetwas anderes? Wieso hat Cerberus drei Köpfe? Aus welchem Grund gibt es gewaltige Säulenumläufe bei den antiken Tempeln?…

Jede Menge Fragen, die die Lerngruppe der 7ab nach diesem anschaulichen und lehrreichen Besuch einer „echten Wissenschaftlerin“ beantworten kann.

(HZ)

Hegel-Gymnasium und IHK kooperieren als Bildungspartner

Berufliche Orientierung zeigt Vielfalt der Bildungswege auf

Das Hegel-Gymnasium in Stuttgart-Vaihingen und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart haben am 9. Juni eine Bildungspartnerschaft unterschrieben. Den Fokus der Kooperation legen die Partner auf die Berufsorientierung, Bewerbertraining und die Elterninformation. „Die berufliche Orientierung ist ein wertvoller Prozess für die Jugendlichen, um später einen, zu ihren Interessen und Talenten, passenden Beruf zu bekommen. Deshalb werden wir, neben der Berufsorientierung, den Schülerinnen und Schülern auch Praktika anbieten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Johannes Schmalzl. Für das Hegel-Gymnasium ist die IHK Region Stuttgart bereits die vierte Bildungspartnerschaft. „Mit der Partnerschaft runden wir unser bestehendes Angebot gut ab. Die Kooperation soll unseren Schülerinnen und Schülern die Vielfalt der Berufswelt näher bringen und eine Orientierung bei der Berufsfindung sein“, betont Schulleiter Frank Bäuerle.

Kooperationsvereinbarung

Mit den Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klasse werden im Rahmen einer Bewerbungsberatung Kniggeregeln zum richtigen Verhalten im Bewerbungsprozess besprochen, Bewerbungsunterlagen erstellt und ein Probe-Assessmentcenter durchgeführt. Die IHK wird außerdem beim
Tag der beruflichen Orientierung sowie beim Workshoptag der Kursstufe unterstützen. Beim Workshoptag werden Fähigkeiten, Interessen, Werte und Ziele sowie mögliche weitere Schritte im Bewerbungsverfahren besprochen. Einmal im Schuljahr findet die Informationsveranstaltung „Wege nach Klasse 10“ statt. Bei dieser Veranstaltung werden interessierte Eltern sowie Schülerinnen und Schüler von dem zuständigen Berufsberater über verschiedene Wege zum Abitur und Alternativen informiert. Bei dieser Veranstaltung informiert die IHK über die Ausbildung als echte Alternative zum Studium und Karriereperspektiven nach der Ausbildung. Die IHK lädt außerdem interessierte Schülerinnen und Schüler zu einem Tag der offenen Tür ein.

Hintergrund der Bildungspartnerschaften:

In der Region Stuttgart sind bisher ca. 1360 Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und allgemeinbildenden Schulen zustande gekommen. Die Industrie- und Handelskammer unterstützt den Ausbau und die Förderung von Bildungspartnerschaften. Die IHK-Mitarbeiter kümmern sich um die Vermittlung, Ausgestaltung, Pflege und Weiterentwicklung von Kooperationen zwischen Schulen und deren Partnerbetrieben. Die Bildungspartnerschaften sind ein wichtiges Instrument der beruflichen Orientierung, an denen die IHK Region
Stuttgart seit Beginn, im Jahr 2008, beteiligt ist. Neben den Bildungspartnerschaften veranstaltet die Kammer Aktionen, wie „Digitales Elterncafè“, „Azubi gesucht“ oder „Digitales Azubi-Speed-Dating“. Sie berät und vermittelt individuell zwischen ihren Ausbildungsbetrieben und
Bewerberinnen und Bewerbern. „Es geht uns darum, jungen Menschen attraktive berufliche Perspektiven zu eröffnen und gleichsam Betriebe dabei zu unterstützen ihren Fachkräftebedarf zu sichern“, sagt Schmalzl.
 
Quelle: IHK-Pressemitteilung vom 9. Juni 2021

Modell Europa Parlament 2020: Hegelschülerinnen und Hegelschüler diskutieren über die Europäische Union von morgen

Nachdem unsere Berlinfahrt zum Modell Europa Parlament, die für März 2020 vorgesehen war, pandemiebedingt abgesagt werden musste, fand vom 6. bis zum 13. Dezember 2020 das erste digitale Modell Europa Parlament statt.
Lange haben wir gehofft mit insgesamt über 100 Jugendlichen aus 16 Schulen aus ganz Deutschland im Bundesrat die Arbeit von EU- Abgeordneten zu simulieren. Doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. Statt im Plenarsaal des Bundesrats wurde online getagt, diskutiert und um Lösungen für die verschiedensten aktuellen Probleme, vor denen die EU steht, gerungen.

In insgesamt sieben Ausschüssen, die sich mit Themen wie zum Beispiel der Energiewende, der organisierten Kriminalität, der Bekämpfung von Fluchtursachen und der stärkeren Beteiligung Jugendlicher an demokratischen Prozessen beschäftigten, diskutierten sechs Hegelschülerinnen und -schüler aus den 10. Klassen und der Kursstufe 1 eine Woche lang intensiv über neue politische Ansätze und gingen in ihrer Rolle als EU-Abgeordnete vollkommen auf.
In der zweitägigen Generalversammlung hielten die Jugendlichen Reden wie die Profis und stellten ihre Ideen vor. Sie schlugen eine Reform des UN-Sicherheitsrates sowie einen Sitz für einen afrikanischen Staat vor, forderten das Verbot bestimmter Antibiotika und aller Reserveantibiotika in der Landwirtschaft, einen staatsspezifischen Mindestlohn in allen Mitgliedstaaten und die Schaffung einer europäischen Verteidigungsunion.
Sophie Frolova über ihre Erfahrung: „Beim MEP habe ich gelernt meine Meinung zu verteidigen und die der anderen zu akzeptieren und zu verstehen.“
Emilia S. betont: „Ich habe gelernt, wie schwierig politische Entscheidungen sind und warum am Ende manchmal nicht so gehandelt wird, wie manche es sich wünschen.“

Theodor Queckenberg empfiehlt auch anderen Jugendlichen die Teilnahme am MEP, weil dies eine einmalige Gelegenheit sei, um einen genauen Einblick in die Arbeitsweise von EU-Politikerinnen und Politikern zu erhalten und Frederik Niederhoff bilanziert: „Das MEP hat in mir politisches Interesse geweckt, von dem ich nicht mal im Traum gedacht hätte, dass es existiert.

Patrick Vexler, K1, der bereits viel MEP-Erfahrung hat, leitete einen der Ausschüsse. „Die digitale Version des Modell Europa Parlaments war etwas völlig Neues und unerwartet gut. Am Anfang nahmen wir Ausschussvorsitzenden das Digitale als Hindernis wahr, letztendlich war es nach etwas Einarbeitung deutlich übersichtlicher.“
Ein Höhepunkt der sechstägigen Simulationsveranstaltung war für alle sicherlich die Diskussion mit Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Auch hier drehten sich die Fragen und Kommentare der Jugendlichen um Rechtstaat, politisches Engagement und die Oppositionsbewegung in der Ukraine. Barleys Botschaft an die Jugendlichen lautete: Nutzt die Gelegenheit beim MEP, um Reden zu üben, überwindet euer Lampenfieber und engagiert euch schon in frühen Jahren. Genau dies taten Jakob Hagmann, Tom Wesloy und die gesamte Hegeldelegation mit großem Engagement.

Das Projekt Modell Europa Parlament ist Teil des von Erasmus plus geförderten EU-Jugenddialogs. Das bedeutet, dass die MEP-Resolution zum Thema Jugend tatsächlich den Weg nach Brüssel in den Rat der Jugendminister nehmen wird. Das MEP ist damit eine konkrete Möglichkeit für die jungen Menschen mitzureden. Das Hegel-Gymnasium ist seit vielen Jahren als einzige Schule Baden-Württembergs Mitglied im Verein MEP Deutschland.

Julia Fischer, MEP-Koordinatorin

Sonderpreis 2019/2020 im Projekt „Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen (LESS)“

Zum 2. Halbjahr 2019/20 wurden am Hegel-Gymnasium zum ersten Mal in jeder Klasse Umweltsprecher/innen gewählt. Diese sollten zum einen Ansprechpartner für Einsparung von Energie und anderen Ressourcen sein. Zum anderen sollten von allen zusammen pro Halbjahr ein Umweltprojekt entwickelt und umgesetzt werden. Leider hat die Corona-Pandemie und das Verbot jahrgangsübergreifender Zusammenarbeit diesbezüglich alle Aktivitäten gestoppt. Zum 2. Halbjahr 2020/21 ist ein Neustart des Umweltsprechersystems geplant.Für das Konzept des Umweltsprechersystems haben wir einen Sonderpreis der Stadt Stuttgart im Rahmen des Projekts „Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen (LESS)“ erhalten, was uns mit einem Preisgeld von 500,- € zugute kommt.

Virtuelle Betriebserkundung: Vorteil der Corona-Krise?

Durch die Corona-Krise mussten auch wir, die Klasse 9a, im Hegel-Gymnasium zu anderen digitalen Mitteln greifen. So zum Beispiel auch im Fach WBS, in welchem die virtuelle Betriebserkundung eingeführt wurde. [Eine Betriebserkundung ist eine Exkursion von Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen des Unterrichts einen Betrieb besuchen und Einblicke in den Arbeitsalltag der jeweiligen Firma bekommen.] Dies bot sich für uns bei dem Unternehmen Google in Hamburg an. Diese Firma gibt mit einem YouTube-Video virtuelle Einblicke in ihren Arbeitsalltag.

In Deutschland gibt es insgesamt 250 Leute, die für Google arbeiten, davon in Hamburg 160. Dort sind die Mitarbeiter auf 3 Stockwerke verteilt und der Aufgabenbereich betrifft hauptsächlich die Verwaltung, Marketing und Finanzen.
Was in dem Video von Google sehr hervorgehoben wird ist, dass im Unternehmen die Mitarbeiter sehr weit oben stehen. Der Betrieb legt nicht viel Wert auf Insignien, d.h. der Chef wird nicht besonders oder anders behandelt. Er bekommt beispielsweise kein größeres Büro, sondern ist an die gleichen Dinge angepasst.
Zur Motivation der Mitarbeiter stehen immer Süßigkeiten und Getränke zur Verfügung. Außerdem gibt es einen gemütlichen Raum, in dem man zum einen relaxen kann und zum anderen aber auch Meetings stattfinden. Das Unternehmen bietet alle möglichen Spielfelder, wie man sich am besten unterhalten oder auch nur Ruhe haben kann. Außerdem erhält jede Abteilung pro Jahr einen Geldbetrag von 100 Euro, womit sie ihren Arbeitsbereich verschönern kann. Es gibt aber nicht nur Aktionen für die Mitarbeiter, sondern auch für Menschen weltweit. Diese haben die Möglichkeit, einmal im Jahr ein Google Logo zu gestalten.
Damit sich die vielen Google Abteilungen austauschen können, gibt es ein internationales Konferenzsystem, in dem sich die Mitarbeiter austauschen können. Der Flur mit den Konferenzräumen ist mit vielen roten Lichtern übersäht und wird Rotlichtviertel genannt. Jeder Konferenzraum trägt einen besonderen Namen eines Ortes in Hamburg. Dieser Gag soll die Mitarbeiter motivieren.
Für Pausen oder einfach zum Luft ablassen gibt es ein Spielezimmer für die Mitarbeiter, mit einer Tischtennisplatte, Darts, Tischkicker, Wii, Playstation und einem Fernseher.
Letztendlich ist also festzustellen, dass das Unternehmen sehr viel Wert auf das Wohlergehen seiner Mitarbeiter legt, um diesen ein möglichst effektives Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Dementsprechend profitieren beide Seiten, die Mitarbeiter und das Unternehmen.

Anhand des Betriebs Google Hamburg haben wir die Vor- und Nachteile, die eine virtuelle Betriebserkundung mit sich bringt, ermittelt und herausgearbeitet. Mit denen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, konnten wir die gestellten Fragen über das Unternehmen gut beantworten und Informationen herausfiltern. Außerdem hatte man einen guten Einblick in die Abläufe und den Aufbau des Unternehmens. Ein Nachteil ist, dass man offen gebliebene Fragen oder persönliches nicht nachfragen kann, da man keine Möglichkeit hat mit einem Mitarbeiter live zu interagieren.
Trotzdem kann man abschließend sagen, dass die virtuelle Betriebserkundung eine gute neue Alternative bildet, ein Unternehmen besser kennenzulernen und auch für Unternehmen vorteilhaft ist, da sie selbst entscheiden können, was sie dem Zuschauer zeigen möchten, um ihn am besten anzulocken.
Ein aktuelles Beispiel, in welchem solch eine virtuelle Betriebserkundung sehr hilfreich sein kann, ist die Corona Pandemie. Noch dazu gibt es viel mehr Möglichkeiten, da auch internationale Unternehmen an einer solchen Betriebserkundung teilhaben können.

Carolin Burkhardt, Liselotte Grunenberg und Leni Janser (Klasse 10)

Südafrika-Partnerschaft vertieft sich: Besuch am Hegel und Begegnungsreise nach Südafrika

Im Herbst 2019 durften wir 37 südafrikanische Schülerinnen und Schüler und deren Begleitlehrkräfte am Hegel willkommen heißen. Im Rahmen ihrer Deutschlandreise verbrachten unsere Gäste vier Tage in Stuttgart.

Am ersten Abend saßen Gastfamilien und Gäste gemütlich beim Maultaschenessen zusammen. Dieser von der Schulfamilie bezuschusste typisch schwäbische Abend hat mittlerweile Tradition.
Auf dem Programm der nächsten Tage standen unter anderem eine von Hegelschülerinnen selbstorganisierte Stadttour durch Stuttgart, ein Ausflug zur Esslinger Burg sowie nach Straßburg. Auf der Fahrt nach Frankreich konnten unsere Gäste ein Gespür vom grenzenlosen Europa erhalten.
Eine wertvolle Erfahrung war auch die interkulturelle Begegnungsstunde zwischen den südafrikanischen Gästen und der gesamten K1. In kleinen Gruppen erhielten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit mehr über das jeweilig andere Land, dessen Gesellschaft, aktuelle Trends und Herausforderungen zu erfahren.

Am 11. Februar hieß es dann für 24 Hegelschülerinnen und -schüler endlich: Auf nach Südafrika! Der lang ersehnte Gegenbesuch stand an.
Nach einem Nachtflug von Frankfurt nach Johannesburg kamen wir recht ausgeruht in Südafrika an, so dass es nach kurzer Verschnaufpause auf eine geführte Tour durch Soweto, Südafrikas ältestem Township ging. Nelson Mandelas Haus, die Gedenkstätte für den Schüleraufstand gegen das Apartheidregime, das Orlando-Fußballstadion, die Soweto Towers, bunte Siedlungen aber auch Wellblechhütten, all das zeigte uns wie lebendig und vielfältig Soweto ist.

Am nächsten Morgen brachen wir in unserem gemieteten Bus zum Grey College nach Bloemfontein auf.  Nach einer fünfstündigen Fahrt wurden wir herzlich von südafrikanischen Schülerinnen und Schülern empfangen, die uns mit südafrikanischen Fähnchen begrüßten.
Den ersten Abend in Bloemfontein verbrachten wir gemeinsam mit allen Gastfamilien auf dem Naval Hill, einem Hügel mit fantastischem Blick über die Stadt.

An unserem ersten Schultag im Grey erwartete uns ein riesiges Valentinstagspektakel. An Unterricht war nicht zu denken, der Tag war geprägt von musikalischen Aufführungen der Greyschüler. Am reinen Jungencollege waren Mädchen der Nachbarschulen zu Gast, was für große, angenehme Aufregung sorgte. Zudem erhielt jede Lehrerin, inklusive Frau Kannengießer und ich eine rote Rose von den Greyschülern.

Am Wochenende stand neben viel Zeit mit den Gastfamilien ein Ausflug zum Big Hole in Kimberley, einem 460 Meter breitem, von türkisblauem Wasser gefluteten Tagebaurestloch auf dem Programm.
Neben dem Besuch des Unterrichts am Grey, verbrachten wir einen Vormittag in der benachbarten englischsprachigen Mädchenschule Eunice, die Teil unserer Südafrikapartnerschaft ist. Einige Eunice-Mädchen waren bereits im Herbst bei uns und nun Gastgeber für unsere Schülerinnen. Einen weiteren Nachmittag verbrachten wir in der Tsoseletso High School, einer Townshipschule. In allen drei Schulen wurden wir herzlich aufgenommen. Der Besuch in Tsoseletso, die mit ihren engagierten Lehrkräften und Lernenden zu einen der erfolgreichsten Townshipschulen des Landes gehört, hat uns deutlich gezeigt wie gespalten das Land ist. Einige der Schülerinnen und Schüler leben in Wellblechhütten und haben Mühe das Schulmaterial zu bezahlen. Nichtsdestotrotz herrschte in dieser Schule eine beeindruckende hoffnungsvolle Atmosphäre und der Stolz aller Schülerinnen und Schüler auf ihre Schule war zu spüren.
Die Tage in Bloemfontein verflogen schnell und der Abschied von den südafrikanischen Freunden fiel sehr schwer. Aber uns erwarteten weitere spannende Stationen auf unserer Begegnungsreise. Nächster Stop war Durban. Hier kamen wir in einem einfachen Backpacker unter, das umgeben war von viel Grün, in dem auch der ein oder andere Affe hauste.

In der Nähe von Durban besuchten wir die Hilfsorganisation Haven of Rest. Diese Organisation umfasst ein Altenheim, eine Drogenentzugsstation, ein Waisenhaus und eine Grundschule.
Die Schülerinnen und Schüler empfingen uns mit musikalischen Aufführungen und wir begleiteten sie in den Unterricht. Pastor Naidoo, der Leiter von Haven of Rest, gab uns anschließend eine Führung durch die Einrichtung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Südafrikareise hatten im Vorfeld der Reise fleißig Kuchen und Waffeln verkauft, so dass wir Pastor Naidoo eine kleine Spende überreichen konnten.

Unser nächstes Ziel war der Temple of Understanding, der uns den indischen Einfluss auf den Osten Südafrikas zeigte. Wir erhielten eine kurze Einführung in die Philosophie des Tempels. Auch auf Grund der besonderen Architektur und des fantastischen veganen Tempelrestaurants war der Besuch lohnend.
Im Phansi Museum Durban erhielten wir einen Eindruck in die vielfältige afrikanische Kunst und Kultur. Kunstwerke wie Töpfereiprodukte, Textilien und Schmuck verschiedener Ethnien des südlichen Afrikas wurden uns näher vorgestellt. Hier und auf dem Straßenmarkt der Strandpromenade von Durban hatten wir eine tolle Gelegenheit Souvenirs zu kaufen.

Ein weiteres Highlight unserer Reise war der Besuch im Kulturzentrum KCAP im Township KwaMashu. KCAP ist eine Schule für Musik, Tanz und Theater, an der junge Erwachsene studieren können. Zudem bietet das Zentrum Kindern aus der Umgebung kostenlos die Möglichkeit sich in ihrer Freizeit künstlerisch auszudrücken und damit oft eine Alternative zu Drogen und Gewalt.
Im KCAP waren wir nicht nur Zuschauer, nein wir wurden ganz schön gefordert. In verschiedenen Workshops erlernten wir Tänze, Lieder inklusive afrikanischer Freudenschreie und spielten Marimba. All dies brachten die Schülerinnen und Schüler von KCAP mit uns gemeinsam auf eine große Bühne. Nach der künstlerischen Vorstellung gab es viel Gelegenheit zum Austausch, der unter der Frage stand, was Südafrika von Deutschland und was Deutschland von Südafrika lernen kann.
Auch KCAP konnten wir dank des Engagements der Hegelschülerinnen und -schüler eine kleine Spende zukommen lassen.

Unsere vorletzte Station war das Isinkwe Bushcamp. Endlich Safari aber auch Tage ganz ohne Internet. Im Hluhluwe-iMfolozi-Park, 280 km nördlich von Durban sichteten wir Nashörner, Wildhunde, Zebras, Giraffen, Warzenschweine und vieles mehr. Löwen und andere Raubkatzen wussten sich jedoch im dichten Grün gut zu verstecken. Auf einer Bootsfahrt auf dem St. Lucia Fluss konnten wir zudem zahlreiche Nilpferde und Krokodile bestaunen.

16 Tage vergingen im Nu und so war unsere letzte Station erneut Johannesburg. Wir beendeten unseren Aufenthalt mit einem Besuch im Apartheidmuseum. Nach unzähligen beeindruckenden Begegnungen und nachdem wir ein Gefühl für das gespaltene Land hatten sowie die Hoffnung gespürt haben, die die Südafrikaner mit dem neuen Südafrika verbinden , konnten wir das in der Ausstellung Gesehene am Ende unserer Reise gut einordnen.

Es war eine unvergessliche Reise! Unser Dank gilt den südafrikanischen Lehrkräften und Gastfamilien, die uns mit einer überwältigen Herzlichkeit aufgenommen haben, unserem Busfahrer Chris, der uns sicher ca. 3000 km durch Südafrika gefahren hat, den Hegeleltern, die ihren Kindern diese Reise ermöglicht haben, allen Hegel-Gastfamilien die im Oktober auch ohne Gegenbesuch einen südafrikanischen Gast beherbergten, der Schulfamilie und unserer Schulleitung, die eine solche Reise unterstützten.

Julia Fischer

Unser langjähriger Kollege Jean Chauvet ist verstorben.

Unser langjähriger Kollege

Jean Chauvet

ist verstorben.

Sein Tod hat bei uns allen eine tiefe Betroffenheit und Traurigkeit ausgelöst. 
Er hat mit seinem Wirken das Hegel-Gymnasium über Jahrzehnte mitgeprägt und durch seine besonders feine, bescheidene und charmante Art bereichert.

Von 1966 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 war das Hegel-Gymnasium seine Schule. Für das damalige Oberschulamt war er in der Lehrerfortbildung sowie in zahlreichen Abiturkommissionen tätig.

An unserer Schule hat er den St. Brevin-Austausch initiiert und die daraus entstandene Freundschaft stets begleitet. Über seinen Eintritt in den Ruhestand hinaus war er unserer Schule eng verbunden. Bis 2020 hat er zahlreiche Schülerinnen und Schüler auf Fremdsprachenwettbewerbe vorbereitet, Nachhilfe gegeben und sogar in Familien Integrationshilfe geleistet. Die Arbeit mit jungen Menschen war für ihn nach eigenen Angaben sein Antrieb, bis in sein 90. Lebensjahr hinein jede Woche bei uns präsent zu sein. Durch seine beständige Neugier auf junge Menschen, ihre Ansichten und Lebensweise war er bei den Schülerinnen und Schülern ein hochangesehener und beliebter Gesprächspartner.

2016 beglückwünschte unsere damalige Schulleiterin, Barbara Graf, Herrn Chauvet zu seinem „Goldenen Hegel-Jubiläum“ und seinem 20. Jahrestag des Eintritts in den Ruhestand. Den Bericht hierzu finden Sie auf unserer Homepage: https://www.hegelgymnasium.de/cms/index.php/aktuelles/berichte/391-goldenes-hegel-jubilaeum-lehrer-hr-chauvet-seit-1966-fuer-hegelgymnasium-taetig 
Auch die Stuttgarter Zeitung berichtete seinerzeit.

Mit seinem Wirken bleibt er ein Vorbild für alle Lehrerinnen und Lehrer und hinterlässt in der Mitte unserer Schulgemeinschaft eine große Lücke.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und der gesamten Familie.

SWR-Interview mit Herrn Bäuerle zur Schulschließung

Der SWR hat die Reihe „Corona Chroniken – Arbeitsalltag in der Krise“ aufgelegt und Herrn Bäuerle am 17.03.2020 – dem ersten Tag der Schulschließung – interviewt. Das Interview gibt es beim SWR als Podcast zum Nachhören.

Erfolgreiche Zertifizierung mit dem BoriS-Berufswahlsiegel

Das BoriS-Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg ist ein Zertifizierungsverfahren für Schulen, die im Themenbereich Berufs- und Studienorientierung über die geforderten Standards in den Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften hinausgehen. Alle weiterführenden Schulen können sich um eine Teilnahme am Zertifizierungsprozess bewerben.

Das grundlegende Instrument für das Zertifizierungsverfahren ist ein Kriterienkatalog. Mit diesem werden Qualitätskriterien in standardisierter Form abgefragt; er gliedert sich in die drei Themenbereiche Jugendliche im Fokus, System Schule und Schule im Netzwerk. Zu jedem dieser drei Themenbereiche gibt es Einzelkriterien, die in Form von Aussagen formuliert sind und auf einer fünfstufigen Skala bewertet werden. In offenen Bereichen werden die Kriterien durch Erläuterungen ergänzt.

Nachdem wir die Vorauswahl durch die Jury auf Grundlage des Kriterienkatalogs erfolgreich durchlaufen haben, fand am 12. April ein Audit statt, in dem Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer unser Konzept zur Berufs- und Studienorientierung in überzeugender Weise dargestellt haben, sodass wir am 09. Juli 2019 im Rahmen einer Vergabefeier im Haus der IHK das Siegel verliehen bekommen haben.

Dank der intensiven konzeptionellen Arbeit der Kolleginnen und Kollegen unter maßgeblicher Federführung von Frau Rosenau (Beauftragte für Berufsorientierung) sind wir nun das vierte (von 25) allgemeinbildenden Gymnasien in ganz Stuttgart, dem von einer Fachjury die hohe Qualität der Angebote zur Berufs- und Studienorientierung attestiert wurde. Durch die Aufnahme in das BoriS-Partnerschulnetzwerk ergeben sich viele Möglichkeiten zur Kooperation und Qualitätssicherung.

Ein besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle an Frau Rosenau für die intensive und hochwertige Arbeit und an alle Kolleginnen und Kollegen der Fachschaften Gemeinschaftskunde und Wirtschaft für die Mitarbeit!

Schulprojekt zum 9. November

Am 9. November 1938, also genau vor 80 Jahren, fand in Deutschland die Reichspogromnacht statt. Zum Gedenken an diesen Tag und an die Opfer hat das Hegel-Gymnasium am 9. November ein schulinternes Projekt gestartet.

Jede Klassenstufe hat sich intensiv mit den Geschehnissen der Reichspogromnacht und deren Folgen in zwei Schulstunden auseinandergesetzt, beispielsweise wurde in den Kursstufen 1 und 2 Abschiedsbriefe von Gegnern und Opfern des Nationalsozialismus behandelt und über deren Lebensgeschichte geredet. Außerdem wurde am Ende der Unterrichtsstunde in den jeweiligen Klassen Ideen zur Frage „Wie kann ich dafür sorgen, dass alle auf dem Hegel-Gymnasium gleichbehandelt werden?“ und die entstandenen Plakate wurden gesammelt in den Glasgang gehangen. Die SMV hat den Tag unterstützt, indem in den Pausen selbstgebackenes jüdisches Gebäck und Spezialitäten verkauft wurden und die Einnahmen an Holocaust-Überlebenden gespendet werden sollen. An alle Schüler wurden zusätzlich Armbänder verteilt, die unsere Schulgemeinschaft und Toleranz symbolisieren sollen.

 

Zum Abschluss des Schultages hat sich die ganze Schule auf dem Pausenhof versammelt und zum Gedenken an die Verstorbene, nach einer jüdischen Tradition, kleine Steine abgelegt. Außerdem haben unsere Schulsprecher eine Rede gehalten, indem sie erklärt haben, warum dieser Projekttag so wichtig ist und dass wir als Schulgemeinschaft gegen Rassismus und Intoleranz stehe und dies auch zeige wollen.