Die K1 will es wissen: Doppelbesuch im Landtag!

Anlässlich des 70. Geburtstages der Landesverfassung Baden-Württembergs am 28. November richtete der Landtag in den Abendstunden einen festlichen Empfang aus, an welchem auch der Basiskurs Gemeinschaftskunde des Hegel-Gymnasiums teilnahm.

In Ihrer Eröffnungsrede betonte die Landtagspräsidentin Muhterem Aras die in der Landesverfassung festgeschriebene demokratische Wertegemeinschaft und das daraus resultierende Bekenntnis zu unverletzlichen Grund- und Menschenrechten.
Gleichzeitig ging sie aber auf die aktuellen lokalen und globalen Herausforderungen ein, der sich unsere Demokratie stellen müsse. Eine Antwort darauf sei für sie eben genau unsere Landesverfassung, die „das Schild und Schwert der wehrhaften Demokratie“ symbolisiere.

Diesen Geist nahm anschließend der Historiker Prof. Dr. Philipp Gassert der Universität Mannheim auf, der in fünf knappen Thesen die Verantwortung aller gesellschaftlichen Akteure bei dem Willen zu Freiheit und Demokratie betonte und konkrete Handlungsempfehlungen aus unserer Landesverfassung zur gelingenden Demokratie ableitete. Im Zentrum stand hierbei der Weg zur Identifikation mit den demokratischen Werten und Normen, der nur dadurch beschritten werden könne, diese Werte spür- und erlebbar zu machen. Hierbei nahm der Professor die Politikerinnen und Politiker in die Pflicht, insbesondere mit jungen Menschen ins Gespräch zu treten, Positionen zu erläutern und dabei in Schulen Präsenz zu zeigen. Im selben Atemzug benannte er auch die bedeutende Rolle der Schulen, die Erlebbarkeit der Demokratie zu ermöglichen.

Diesem appellativen Charakter folgte in der abschließenden Podiumsdiskussion der Austausch dreier Expertinnen und Experten, in der vor allen Dingen der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Berat Gürbüz, die Jugend ins Zentrum der Landesverfassung rückte, die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre begrüßte und dazu aufforderte, der Jugend mehr zuzutrauen, sie zu hören und weitere partizipative Angebote zu schaffen.

Die Teilnahme an dieser Feststunde war eine Bereicherung für uns, konnten wir doch sehen, in welch beeindruckender inhaltlicher und rhetorischer Manier miteinander ins Gespräch gekommen werden kann. Zudem wurde deutlich, dass die Schule relevante Aspekte des friedlichen demokratischen Zusammenlebens widerspiegelt.

Am nächsten Nachmittag durften wir uns erneut auf den Weg ins Zentrum der Demokratie aufmachen, um einer Plenardebatte des Landtags beizuwohnen und im Anschluss ein Abgeordnetengespräch zu führen. Insbesondere das Abgeordnetengespräch mit dem Landesverkehrsminister Hermann (Grüne), den Abgeordneten Haag (FDP), Gögel (AFD), Löffler (CDU) und der Abgeordneten Steinhülb-Joos (SPD) machte deutlich, dass politische Parteien eben keinen Einheitsbrei darstellen, sondern zu den von uns aufgerufenen Themen Mobilität, Mehrwertsteuerabsenkung für Gastronomen, Aufstockung des Bürgergelds und Ausstattung der Schulen äußerst konträre Positionen vertreten.

Auch diese Exkursion zeigte uns den Zusammenhang der individuellen Lebensweise und deren Abhängigkeit von der jeweiligen Repräsentation im Landtag. Gleichzeitig wurde die Bedeutung der politischen Teilhabe und die Gestaltungskraft mündiger Bürgerinnen und Bürger klar, die uns unsere Heimat Baden-Württemberg ermöglicht. Wir bedanken uns deshalb beim Landtag für seine offenen Tore.

sk